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Pressenotiz zur Gründung der BI

Offene Wassergall

Bürgerinitiative gegründet

Einen solchen Andrang erlebt das Regulshausener Sportlerheim nur selten. Rund 100 Bürger/innen fanden sich dort am 21. Dezember zusammen um über die nach wie vor vorhandene Sperrung der Wassergall zu diskutieren. Im Rahmen der Versammlung wurde einstimmig die Bürgerinitiative „Offene Wassergall“ gegründet und protokolliert. Erstes Ziel der Bürgerinitiative ist die Aufhebung der Sperrung der Wassergall für den Verkehr. Sie soll den 700 Bürgern die gegen die Sperrung der Wassergall gestimmt haben ein Gesicht und eine Stimme geben. Als Vorstand wurden die Herren Becker, Cullmann, Eisenschneider, Elfner und Venter gewählt. Nächste Aufgabe sollen Gespräche mit den maßgeblichen Vertretern der Behörden in Idar-Oberstein und der VG Herrstein sein, um dort die Situation und den Unmut der betroffenen Bürger darzulegen. Ebenso biete man an, dass die Bürgerinitiative „Offene Wassergall“ als Bürgervertretung bei zukünftigen s.g. Runden Tischen, Ratssitzungen und anderen Entscheidungsgremien teilnimmt, so deren Sprecher Joachim Elfner nach der Sitzung. Hätte man dies von Anfang an ernst genommen, wäre es nicht zu dieser großen Verstimmung in der Bevölkerung gekommen.

Insbesondere viele der älteren Betroffenen sind sauer und geben an, dass die Wassergall seit jeher der natürliche Verbindungsweg nach Göttschied, Gerach und Hintertiefenbach gewesen sei. Einen solchen Weg könne und dürfe man seitens der kommunalen Seite nicht einfach sperren. Umso wichtiger sei dies in einer modernen Welt, die über kommunale Grenzen hinweg funktionieren muss. In der ohnehin strukturarmen Region arbeiten schließlich zahlreiche Betroffene in Richtung Bad Kreuznach. Ebenso sind die ansässigen Unternehmen betroffen. Der Ärger über die Kleinstaaterei der kommunalen Verwaltungen ist an diesem Abend deutlich zu spüren.

Nichts habe die kommunale Seite unternommen um den zu früheren Zeiten vereinbarten Straßenausbau voran zu treiben. Im Gegenteil habe man die Straße über Jahrzehnte sich selbst überlassen. Durch den Ausbau der Neubaugebiete habe die Verkehrsdichte zugenommen und einen weiteren Teil dazu beigetragen die Wassergall zu belasten. Eine angemessene Instandhaltung sei weder von Idar-Oberstein, schon gar nicht von Herrstein erfolgt. Nach einer Sichtung der Vermessungspläne und der Eigentumsverhältnisse könne auch nicht von einer Privatstraße geredet werden. Alle im Bereich der Reiterhöfe lückenlos vorhandenen Straßengrundstücke befinden sich z.B. im Eigentum der Gemeinde Hintertiefenbach. Es gebe insofern keine besonders schwierige Grundstückssituation. Zur Verbesserung müsse man die vorhandenen Grundstücke nur nutzen. Bei einer Breite von zumindest 6,5 Metern wäre sogar der Ausbau einer ordentlichen Straße möglich. Ebenso wurde die vermeintlich nicht erfolgte Widmung diskutiert. Aus Sicht der Bürger wurde die Wassergall für den öffentlichen Verkehr frei gegeben und wird seither ohne Einschränkung genutzt. 1987 sei dies in der Presse veröffentlicht worden. Zu gleicher Zeit habe es eine Vereinbarung zwischen den betroffenen Verwaltungen gegeben, wonach über viele Jahre gehandelt wurde. Die Wassergall wurde in öffentliche Straßenregister aufgenommen, Verkehrsschilder wurden gestellt, Verkehrskontrollen wurden durchgeführt, die Straße wurde sogar für den öffentlichen Busverkehr frei gegeben. Nun nach Jahrzehnten von einer nicht erfolgten Widmung zu sprechen sei mehr als zweifelhaft und nicht hinnehmbar, so ernstzunehmende Meinungen aus der Versammlung. Alleine durch das konkludente Handeln sei aus deren Sicht bereits eine Einordnung als öffentliche Straße erfolgt. Der Sperrung von 300 Metern Wassergall im Herrsteiner Bereich sei somit zu widersprechen.

Joachim Elfner,

Sprecher der Bürgerinitiative „Offene Wassergall“

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